Inwieweit handelt es sich beim Vergleichen um eine Praxis, die auch von anderen, insbesondere empirisch arbeitenden Wissenschaften untersucht wird? Bei der interdisziplinären Tagung des SFB 1288 wird nach den kognitiven, biologischen und anthropologischen Grundlagen des Vergleichens gefragt.
Kann die Evolutionsbiologie darüber Auskunft geben, ob das Vergleichen eine spezifisch anthropologische – oder aber eine biologisch begründete – Tätigkeit darstellt? Gibt es individuelle Unterschiede des Verhaltens bei Tieren, die mit der Fähigkeit des Vergleichens, des Umgangs mit Unterschieden und Ähnlichkeiten, in Verbindung gebracht werden können? Ist das Vergleichen eine biologisch-anthropologische Fähigkeit, die auf genetische und evolutionsbiologische Entstehungszusammenhänge schließen lässt? Welche Ergebnisse kann die Psychologie vorlegen, wenn sie die Praxis des Vergleichens in experimentelle Settings einbezieht? Bei der Tagung geht es auch um wissenschaftshistorische Fragen: Auf welcher Grundlage verbinden und trennen sich etwa die vergleichenden Wissenschaften im frühen 18. Jahrhundert?
Topics: Vergleichen, Praktiken, Psychologie, Geschichte, Verhalten, Anthropologie